SEBES, das "Syndicat des Eaux du Barrage d'Esch-sur-Sûre", deckt mehr als 50% der Trinkwasserversorgung Luxemburgs ab und erreicht damit rund 89% der Bevölkerung. Um zukünftige Versorgungsengpässe aufgrund des stetig steigenden Trinkwasserverbrauchs in Luxemburg zu vermeiden, sah sich das SEBES mit der Notwendigkeit konfrontiert, seine Produktionsanlagen zu erweitern und zu verstärken.
Im Jahr 2012 wurde ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben, den die Arbeitsgemeinschaft der Ingenieurbüros H2U aqua.plan.Ing-GmbH, RW Consult und SGI Ingénierie SA Luxembourg in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro witry & witry architecture urbanisme gewann. Das Gesamtprojekt umfasst neben der neuen Wasseraufbereitungsanlage auch die Erweiterung des bestehenden Trinkwasserreservoirs mit einer Verdoppelung der Transportleitung nach Eschdorf (4 km) und weiter nach Schankengraecht (8 km) sowie ein neues Verwaltungsgebäude mit Labor und ein Werkstattgebäude. Da die neue Aufbereitungsanlage 240 m höher als der Damm liegt, wurde am Fuß des Damms eine neue Rohwasserpumpstation gebaut, um das Wasser zur Aufbereitungsanlage zu transportieren.
Die Erweiterung des Wasserreservoirs und die neue Ultrafiltrationsanlage schließen sich direkt an das bestehende Reservoir an, so dass sie eine zusammenhängende Einheit bilden. Das Werkstatt- und das Verwaltungsgebäude sind auf beiden Seiten des Reservoirs platziert und durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden. Das Verwaltungsgebäude, in dem sich auch die Labore und das Besucherzentrum mit einer Dauerausstellung befinden, liegt auf der dem Dorf Eschdorf zugewandten Seite. Die organische Form dieses Gebäudes und die perforierte Metallfassade erinnern an einen Wassercluster und geben so bereits von außen einen Eindruck von der Funktion im Inneren. Das L-förmige Technikgebäude auf der anderen Seite des Reservoirs, das einen separaten, von der Öffentlichkeit abgeschirmten Zugang hat, vereint Werkstätten, Lagerflächen und überdachte Parkplätze. Der Verbindungsgang, der zwischen dem Reservoir und seiner Erweiterung verläuft und das Verwaltungsgebäude mit dem Technikgebäude verbindet, ist in zwei Funktionen aufgeteilt: Ein privater Teil, der den Angestellten als Verbindungsgang zwischen den Gebäuden dient. Eine öffentlich zugängliche Fläche, die als Ausstellungsfläche genutzt wird und so zu einem Erlebnisraum wird, der die Besucher auf eine Reise durch die Welt von SEBES mitnimmt.
Bauherr | Syndicat des Eaux du Barrage d'Esch-sur-Sûre (SEBES) |
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Planungspartner | Arge H2U-RWC-SGI |
Standort | 20, Um Quatre Vents, L-9150 Eschdorf |
Fertigstellung | 2023 |
Raumprogramm | Trinkwasseraufbereitungsanlage mit Pumpwerk, Ultrafiltrationsanlage, Verwaltungsgebäude mit Labor und Ausstellungsflächen für Besucher, Werkstätten und Lagerhallen |
Bruttorauminhalt | 190.085 m3 |