Vor rund 40 Jahren sind Ursula und René Witry nach Abschluss ihres Architekturstudiums an der Gesamthochschule Kassel als 2-Personen-Büro in den architektonischen Berufsalltag gestartet. Auf die ersten Planungen für Wohnhäuser und Umbauten folgten bald größere und komplexere Projekte, wie der Umbau des Abteimuseums in Echternach oder die Restaurierung des Schlosses Bourglinster, mit denen sich das Büro schnell in der luxemburgischen Architekturlandschaft etablieren konnte. Heute zählt das Büro 30 Mitarbeiter und ist erfolgreich in den Bereichen Architektur und Städtebau in Luxemburg und Großregion tätig. Die Schwerpunkte in der Architektur liegen in der Planung und Realisierung von größeren Wohnungsbauprojekten für verschiedene Zielgruppen sowie öffentlichen Bauten, insbesondere Schulen, Kinderkrippen und Kindertagesstätten. Neben Neubauten sind Renovierungen und zunehmend auch energetische Sanierungen ein fester Bestandteil des Büros.
Seit 2019 bilden Anabel Witry, Pit Kuffer und Ulrich Burch zusammen mit Ursula Witry die Direktionsebene und bringen durch ihre unterschiedlichen Backgrounds neue Kompetenzen mit, die das Büro für die zukünftigen Herausforderungen wappnen. René Witry steht weiterhin beratend im Hintergrund zur Verfügung. Mit der Übergabe an die nächste Generation ist das Bestehen und die Weiterentwicklung des Büros gesichert, sodass Witry & Witry auch in den kommenden Jahren als fester Bestandteil der Luxemburger Architekturszene erhalten bleibt.
Im Hinblick auf die wachsende Notwendigkeit von Ressourceneinsparung und erneuerbaren Energien, sehen wir unsere Verantwortung stets in der stetigen Weiterentwicklung von neuen Konzepten und Strategien für eine nachhaltige und zukunftsfähige Architektur und Stadtplanung. Mit dem Pilotprojekt der Grundschule Born, der ersten Passivhausschule und des ersten öffentlichen Gebäudes als dreigeschossiger Holzbau in Luxemburg, nahmen Witry & Witry eine Vorreiterrolle in dem zu diesem Zeitpunkt noch sehr jungen Themenfeld ein. Durch die weitere Auseinandersetzung mit zukunftsfähiger Architektur und Stadtplanung rückte der Fokus heute zunehmend auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Projekten und ihrem Kontext und geht damit über die klassischen Parameter der reinen Energieperformance von Gebäuden hinaus. WIr haben uns in den letzten Jahren tiefgründig mit den Besonderheiten von Holzbauweise und mit der Analyse des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden – von der Herstellung über die Betriebsphase bis hin zu Umbau und Rückbau – beschäftigt und möchten diesen neuen Blickwinkel in die zukünftigen Projekte einfließen lassen. Gestaltung, Funktionalität, Technik, Material und Ausführung werden zusammen mit wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten in einem stimmigen Gesamtkonzept vereint. Oberstes Ziel ist und bleibt die Realisierung einer gebauten Umwelt, die sich an den Bedürfnissen des Menschen orientiert.
Witry & Witry deckt alle klassischen Leistungsphasen in Architektur und Urbanismus ab. Jedoch haben sich in den letzten Jahren einige Schwerpunkte und Spezialisierungen herauskristallisiert.
Architektur
Schul- und Bildungsstrukturen sowie Betreuungsstrukturen für Kinder zählen zu einem der Haupttätigkeitsfeldern des Büros. In den vergangenen Jahren wurden diverse Neubauten, Umbauten und vermehrt auch (energetische) Sanierungen von Grundschulen, Gymnasien, Uni-Instituten, Schulsporthallen, Kindertagesstätten und Kinderkrippen realisiert, so dass in diesem Themenfeld breite Erfahrungen und Know How gesammelt werden konnte. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt sind größere Wohnungsbauprojekte von Jugendherbergen, sozialem Wohnungsbau und Studentenwohnen über Wohngebäude mit klassischen und neue Wohnformen bis hin zu Altenwohnheimen. Mit der Wasseraufbereitungsanlage mit Atelier und Labor für SEBES sowie mehreren Gemeindeateliers sind technische Bauten ein weiterer Fokus unseres Büros.
Stadtplanung
Im Bereich Städtebau realisieren wir sämtliche Leistungsbereiche von Flächennutzungsplanungen (PAG), Stadtentwicklungskonzepten und Dorfentwicklungsplanungen (PDC) bis hin zu Leit- und Bebauungsplanungen (PD und PAP). Durch vielfältige Stadtplanungsprojekte verfügt das Büro auch hier über fundierte Erfahrungen.
Holzbau
Seit dem Pilotprojekt der Schule Born ist darüber hinaus Holzbau ein fester Bestandteil des Büros und ein Fachbereich den wir kontinuierlich weiterentwickeln. In unterschiedlichen Projekten konnten diverse Konstruktionsprinzipien mit dem Baustoff Holz realisiert werden, von klassischem Holzständerbau bis hin zu Massivholzbauweise. Eine neue Herausforderung in diesem Themenfeld wird der verstärkte Einsatz von heimischem Holz in der Bauindustrie sein, um die Holzbauweise noch nachhaltiger zu gestalten.
Kreislauffähiges Bauen
Die zukünftige Herausforderung in der Architektur liegt in der ganzheitlichen Betrachtungsweise von Projekten und in einer Planung die über klassische Parameter wie den reinen Energieverbauch hinausgehen muss. Aus diesem Grund haben wir uns tiefgründig mit der Analyse des gesamten Gebäudelebenszyklus auseinandergesetzt - von der Herstellung über die Betriebsphase bis hin zu Umbau und Rückbau. In diesem noch recht neuen Themenfeld hat das Büro Witry & Witry eine Matrix und Werkzeuge entwickelt, die es ermöglichen Ökobilanzierung von Neu- und Altbauten zu erstellen, die Kreislauffähigkeit von Bauteilen zu ermitteln, die Lebenszykluskosten inklusive Wartungs- und Unterhaltsintervallen zu berechnen und somit übergeordnete Energiekonzepte und transparente Entscheidungsgrundlagen für Bauherren zu erstellen.
2016
Bauhärepräis OAI 2016 für „Bëschcrèche Betzdorf“ und „Aalt Stadhaus Differdange“
Holzbaupreis Eifel - Anerkennung für „Bëschcrèche Betzdorf“
2015
Prix d’Architecture Luxembourgeois - Nominierungen für Friedhof Mompach und Centre Polyvalent Born
2014
Mies van der Rohe Award - Nominierung für „Aalt Stadhaus Differdange“
2012
Bauhärepräis OAI für "Studentenwohnen in Luxemburg-Grund" und
"Les Thermes Strassen-Bertrange"
2010
Prix Eurosolar Luxembourg für die "Kindertagesstädte und Vorschule Hamm"
2009
Europäischer Architekturpreis 2009 Energie + Architektur, lobende Erwähnung für die
Kindertagesstätte und Vor- und Spielschule in Hamm
2008
National ENERGY GLOBE Award Luxembourg 2007 für die Zentralschule in Born
Bauhärepräis 2008 OAI für die Jugendherberge in Echternach
Holzbaupreis Eifel 2008, Anerkennung für die Zentralschule in Born
2007
IOC/IAKSAward„GOLD“ für die Schulsporthalle Dellheicht
IOC/IAKS Award „Special Distinction“ für die Jugendherberge Echternach
Prix d’architecture luxembourgeois „SILVER“ für die Schulsporthalle Dellheicht
Prix d’architecture luxembourgeois „Nommé“ für die Jugendherberge Echternach
Mies van der Rohe Award - Nominierung für die Jugendherberge Echternach
2004
Prix Eurosolar Luxembourg für die Zentralschule in Born
2001
Prix d’architecture luxembourgeois Preis für die Friedhofskapelle in Cruchten
Prix d’architecture luxembourgeois Auszeichnung Wohnhausanbau in Senningerberg
1989
Europa Nostra Auszeichnung für die Sanierung des Schlosses von Bourglinster