Schulsporthalle Dellheicht

Als Ersatz für die baufällig gewordene Sporthalle der 1917 errichteten Schule in Esch-sur-Alzette wurde ein Neubau mit einer angegliederten, überdachten Pausenhalle errichtet. Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse und um das Volumen einer Einfeldsporthalle harmonisch in die gewachsene Umgebung einer niedrigen Wohnbebauung zu integrieren, wurde die Sporthalle 3 Meter in den Boden eingegraben, so dass oberirdisch ein allseitig verglaster Gebäudeteil sichtbar bleibt. Ein wichtiges Gestaltungselement ist die so entstehende Transparenz auf dem Schulgelände, dazu die Ein- und Ausblicke. Durch das Eingraben der Sporthalle konnten auch die Umkleiden im Untergeschoss untergebracht und eine unterirdische, barrierefreie Verbindung mit dem Schulgebäude geschaffen werden. Die überdachte Pausenhalle verbindet die Sporthalle optisch mit der Schule und schafft einen räumlichen Abschluss des Hofes zur Straße hin. 

Die Halle ist eine Stahlskelett-Konstruktion, die von einem grobmaschigen Stahlnetz eingefasst wird, das sich zum Schulhof hin schützend vor die Glasflächen legt und  das entlang der Straße mit Plexiglas-Pailletten in verschiedenen Grüntönen bestückt ist.

Das lebhafte Erscheinungsbild dieser von der Künstlerin Sally Arnold geschaffenen Installation „Urban Lullaby“ ist eine Allegorie des gewachsenen Bestands der umgebenden Bäume.

Bauherr Ville d´Esch-sur-Alzette
Planungspartner Schroeder & Associés, BLS Energieplan Sàrl
Standort 22 Rue de l´Hopital, L-4137 Esch-sur-Alzette
Fertigstellung 2005
Raumprogramm Sporthalle mit Umkleiden und Abstellflächen, überdachter Pausenhof
Bruttorauminhalt 10.172 m3
Nettogeschossfläche 1.800 m2

Im Kontext des Zentrums der Kleinstadt ist die Erweiterung als eine zeitgenössische Markierung zu lesen.

„Die Schulsporthalle Dellheicht gehört nach Meinung der Jury zu den beeindruckendsten Projekten an innerstädtischen Standorten. Zu den herausragenden Merkmalen dieser Sporthalle zählt die perfekte Anpassung an das vorhandene Schulgebäude, ohne dieses zu dominieren oder zu stören. Gleichzeitig bildet die Sporthalle in diesem Stadtviertel einen neuen Orientierungspunkt. Bemerkenswert ist die sehr fein gearbeitete grüne „Skulptur“ an der Außenfassade, die an Büsche oder Bäume erinnert. Die Verbindung zum Boden und die Lösung, die der Architekt für die Zusammenführung des neuen Baukörpers mit dem alten Gebäude gefunden hat, wurden von der Jury als herausragend bewertet.“

(Auszug aus der Jury-Beurteilung der IOC-IAKS-Awards 2007)